PROCAM-Risikorechner
Die Bestimmung des 10-Jahres-Infarktrisikos durch den PROCAM-Test erlaubt die Früherkennung eines Erkrankungsrisikos und damit die Möglichkeit einer rechtzeitigen Prävention.
Der Berechnung erfolgt aufgrund der international vielbeachteten PROCAM-Studie mit dem Schwerpunkt Herz- und Gefäßerkrankungen der Universität Münster.
Zur Durchführung des PROCAM-Testes benötigen Sie folgende klinische Angaben:
Patientenalter, Raucherstatus, Vorliegen eines Diabetes mellitus, Systolischer Blutdruck, Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln und familiäre Vorbelastung (Myokardinfarkt bzw. Apoplex bei Verwandten 1. Grades < 60 Jahre). Außerdem müssen die Blut-Konzentrationen von HDL- und LDL-Cholesterol, Triglyceriden und Nüchtern-Glucose vorliegen.
Wichtiger Hinweis:
Die Berechnung des Herzinfarktrisikos ersetzt keinesfalls die Beratung Ihres Arztes. Solche Berechnungen können ihm jedoch behilflich sein bei der Entscheidung, welche Therapie für Sie am besten geeignet ist.
Bei einem Risiko über 10% in den nächsten zehn Jahren eine kardiovaskuläre Erkrankung zu erleiden, sollten Sie Ihr Risiko durch Lebensstiländerungen und Medikamente verringern.
Berechnung und Auswertung des Myokardinfarkt-Risikos nach dem
PROCAM-Score
Punktzahl:
0-47
Ermitteltes Risiko:
<10%
Risiko-Bewertung:
niedrig bis moderat
Punktzahl:
48-56
Ermitteltes Risiko:
10-20%
Risiko-Bewertung:
mittel
Punktzahl:
>56
Ermitteltes Risiko:
>20%
Risiko-Bewertung:
hoch – sehr hoch
Therapeutische Empfehlungen
Lebensstiländerungen, Änderungen im Essverhalten („Mittelmeer-Kost“) und der körperlichen Aktivität tragen sicher zur Verminderung eines kardiovaskulären Risikos bei und können bei Menschen mit geringem Risiko als alleinige Maßnahme ausreichen.
Die Deutsche Kardiologische Gesellschaft empfiehlt eine kaloriengerechte, ballaststoffreiche und fettarme Kost, den Body Mass-Index unter 25 zu halten und eine körperliche Aktivität von 30 – 45 Minuten an 4 – 5 Tagen pro Woche. Nach Angaben der „American Cancer Society“ reduziert sich das kardiovaskuläre Risiko 1 Jahr nach Raucherentwöhnung auf etwa 50 %, nach 15 Jahren entspricht es demjenigen eines Nichtrauchers.