Schutz vor Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Vorkommen und Lebensweise der Zecken
In Deutschland gibt es Zecken überall. Besonders in Wäldern, Waldrändern, Wiesen und Flussauen sind sie häufig anzutreffen. Zecken bevorzugen dichte, niedrige Kraut- und Strauchzonen, die ein feuchtes Mikroklima, Sonnen- und Windschutz bieten.
Blutsauger Zecke
Zecken lauern an bis zu anderthalb Meter hohen Pflanzen auf ein vorbeikommendes Säugetier. Sie erkennen ihre Wirte durch Erschütterungen, Körperwärme, Atemluft und Schweißgeruch. Zecken lassen sich nicht von Bäumen fallen, sondern streifen sich beim Vorbeigehen ab. Nach dem Abstreifen suchen sie oft stundenlang nach einer geeigneten Einstichstelle, wo sie schmerzlos zustechen
Zecken-Risikogebiete
Zecken können das FSME-Virus in ganz Deutschland übertragen, jedoch ist das Risiko in bestimmten Regionen höher. Diese FSME-Risikogebiete sind Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, südöstliches Thüringen, Sachsen, südöstliches Brandenburg und das Emsland. Es ist wichtig zu wissen, dass Zecken das FSME-Virus deutschlandweit übertragen können. Die Gefahr durch die Übertragung von Borrelien ist in Niedersachsen bedeutend größer!
Zecken entfernen
Winzige Zecken Nymphen stechen den Menschen. Entfernen Sie eine entdeckte Zecke sofort! Stülpen Sie die Metallraute über den Körper der Zecke, Nymphe oder Larve und ziehen das Metallplättchen zur Seite. Nur mit dem Nymphia®-Zeckenentferner können Sie auch die jungen und sehr kleinen Formen der Zecken (Nymphen und Larven) entfernen. Alternativ können Sie mit eine spitzen Pinzette die erwachsene Zecke so nah wie möglich an der Einstichstelle am Kopf greifen, ohne das Hinterteil zu quetschen. Ziehen Sie die Zecke langsam heraus und desinfizieren Sie anschließend die Einstichstelle. Vermeiden Sie es, die Zecke vorher mit Öl, Nagellack oder Klebstoff zu beträufeln, da dies die Zecke stresst und sie vermehrt infektiöses Sekret abgibt.
Krankheiten durch Zecken
Zeckenstiche können gefährlich werden, wenn die Zecke infiziert ist. Zwei Hauptkrankheiten sind in Deutschland die FSME und Borreliose.
FSME
Symptome und Krankheitsverlauf:
- 1. Phase: Symptome wie hohes Fieber und Gliederschmerzen, oft als Grippe fehlgedeutet. Bei vielen Betroffenen klingt die Infektion nach dieser Phase ab.
- 2. Phase: Etwa die Hälfte der Betroffenen entwickelt eine Hirnhautentzündung. Schwere Verläufe können zu dauerhaften neurologischen Schäden führen, selten verläuft FSME tödlich.
FSME-Impfung:
- Verkürztes Impfschema für Encepur®:
- Tag 0
- Tag 7 (Impfschutz frühestens 14 Tage nach der 2. Impfung)
- Tag 21
- erste Auffrischung nach 1 Jahr
- Auffrischung: alle 5 Jahre (unter 50 Jahren)
- Auffrischung: alle 3 Jahre (ab 50 Jahre)
Borreliose
Symptome:
- Frühsymptome: Tage bis Wochen nach dem Stich kann ein roter Hautfleck (Wanderröte) auftreten, der sich oft ringförmig ausbreitet. Jede Rötung um einen Zeckenstich, die größer ist als ein 1 Cent-Stück sollte antibiotisch behandelt werden!
- Spätsymptome (Neuroborreliose): Wochen oder Monate später treten Symptome wie eine nicht-eitrige Entzündung der Hirnhäute und Nervenwurzeln auf, die Schmerzen, Kribbeln und Lähmungen verursachen.
Behandlung:
- Wanderröte: Antibiotika erforderlich.
- Neuroborreliose: Zwei bis drei Wochen Antibiotika-Behandlung (Tabletten oder Infusion).