Herzgesundheit – kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Risikofaktoren

Was sind kardiovaskuläre Erkrankungen?

Unter kardiovaskulären Erkrankungen verstehen Mediziner eine Gruppe verschiedener Erkrankungen, die meist chronisch verlaufen und das Herz und die Blutgefäße betreffen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die führende Todesursache in Deutschland und verursachen insgesamt etwa 40 Prozent aller Sterbefälle.

Was ist eine zerebrovaskuläre Erkrankung?

Unter die zerebrovaskulären Erkrankungen fallen Schlaganfälle und auch sonstige Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns.

Was Sie für Ihr Herz tun können?

Die koronare Herzkrankheit beginnt sehr früh im Leben eines Menschen. Aber es dauert oft sehr lange, bis sich die ersten Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit zeigen.

Ob und wann sich ein lebensbedrohlicher Herzinfarkt entwickelt, hängt mit den Risikofaktoren zusammen, die wir zum Teil auch beeinflussen können, zum Beispiel mit einer Änderung des Lebensstils oder auch mit entsprechenden Medikamenten.

Die wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren

Hoher Blutdruck

Die Bevölkerung in Deutschland ist insgesamt zu 35-40 Prozent von Bluthochdruck betroffen, davon ca. 22 Prozent im Alter zwischen 40 und 49 Jahren und 75 Prozent im Alter zwischen 70 und 79 Jahren.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Bluthochdruck für 47 Prozent der Herzinfarkte verantwortlich.

Bluthochdruck-Symptome

Hohen Blutdruck spürt und sieht man nicht – man kann ihn nur messen!

Sie können jahrelang damit leben und keinerlei Symptome haben.


Wie hoch sollte ein normaler Blutdruck sein?

Die Formulierung „hoch normaler Blutdruck“ ist irreführend, Werte zwischen 130 bis 139 mmHg sind schon zu hoch. In Allgemeinem soll man länger bestehenden Bluthochdruck bei älteren Leuten langsam und vorsichtig senken.

FETTSTOFFWECHSELSTÖRUNG MIT ERHÖHTEM CHOLESTERIN (LDL-CHOLESTERIN)

Ungünstige Cholesterinwerte verursachen normalerweise keine Beschwerden. Über die Jahre können sie aber das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, wie Angina pectoris, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Sie verursachen allgemeine  Arteriosklerose (Arterienverkalkung).

Was ist Cholesterin?

Cholesterin

Cholesterin ist eine fetthaltige Substanz, die im Blut des Menschen vorkommt. Die Substanz wird in der Leber produziert, sie kann aber auch über der Nahrung aufgenommen werden. Cholesterin erfüllt eine Reihe von Funktionen im menschlichen Körper: So trägt es zur Bildung von Geweben und zur Produktion von Hormonen im Körper bei. Es gibt gutes und schlechtes Cholesterin.

Das Cholesterin bzw. das LDL-Cholesterin lässt sich durch eine gesunde Ernährung, viel Bewegung oder Sport meist nur unzureichend senken. Häufig sind Cholesterinsenkende Medikamente erforderlich.

HDL-Cholesterin – gutes Cholesterin

HDL oder High Density Lipoprotein ist das gute Cholesterin, das Sie in Ihrem Blut haben. HDL- Cholesterin bewirkt, dass ein Überschuss an Cholesterin in die Leber transportiert wird. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Cholesterinwerte im Blut sinken, sodass weniger Cholesterin an den Wänden der Blutgefäße kleben bleibt. Auf diese Weise verkalken die Arterien weniger und das Blut fließt besser hindurch.

LDL-Cholesterin – schlechtes Cholesterin

Das LDL ist das Cholesterin, das aus der Leber extrahiert wird. Dieses schlechte Cholesterin gelangt über die Blutgefäße zu den Körperzellen und kann so ungehindert an den Gefäßwänden haften bleiben. Dies führt dort zu Verengungen, die in den Herzkranzgefäßen Herzinfarkte verursachen können. In den anderen Körperarterien (Schlagadern) kann ein hohes LDL-Cholesterin arterielle Durchblutungsstörungen verursachen, wie z. B. die sogenannte Schaufensterkrankheit. Der Name Schaufensterkrankheit rührt daher, dass die Patienten nach wenigen Metern Gehen wegen Schmerzen in den Beinen stehen bleiben müssen. Aus Verlegenheit schauen Sie dann z. B. in ein Schaufenster.

Lipoprotein(a)

Lipoprotein(a), oft abgekürzt als Lp(a), ist ein Lipoprotein, das aus einem LDL-Partikel (Low-Density-Lipoprotein) und einem spezifischen Protein namens Apolipoprotein(a) besteht. Hohe Lp(a)-Spiegel im Blut gelten als unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre und zerebrale Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit. Wenn in Ihrer Familie in relativ jungem Alter Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Thrombosen gehäuft aufgetreten sind, sollte bei allen Familienmitgliedern einmal Lipoprotein(a) bestimmt werden. Zurzeit haben wir keine Möglichkeit mit Medikamenten, Sport oder Diäten das Lp(a) zu senken. Gegenwärtig können wir in solchen Fällen nur die anderen Risikofaktoren so weit wie möglich positiv beeinflussen. Wir erwarten die Zulassung von Medikamenten, die Lp(a) senken in den nächsten Monaten.

Ist mein Cholesterin zu hoch?

Wie es um Ihre Cholesterinwerte bestellt ist, kann man mit Hilfe eines Bluttests herausfinden. Hierfür wird etwas Blut abgenommen und die Blutprobe wird anschließend in ein Labor zur Auswertung geschickt. Nur bei der Blutentnahme von Lipoprotein(a) müssen Sie mindestens zwölf Stunden nüchtern sein.

Cholesterin-Werte

Das Verhältnis von gutem (HDL-) zu schlechtem (LDL-) Cholesterin ist ein wichtiger Anhalt für das persönliche Risiko. So sollte der Wert für das LDL-Cholesterin bei sonst gesunden Menschen unter 115 mg/dl (3,0 mmol/l), bei einem hohen Risiko unter 100 mg/dl (2,6 mmol/l) und bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit unter 55 mg/dl (1,8 mmol/l) betragen. 

Kennen Sie Ihr Risiko an Diabetes-Typ 2 zu erkranken?

Ernährung

Bei Diabetes ist eine gesunde Ernährung von entscheidender Bedeutung, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern

GESUNDE ERNÄHRUNG

Eine gesunde Ernährung mit der sogenannten Mittelmeerdiät (viel Fisch, wenig Fleisch und Wurst, und die Verwendung von kaltgepressten Olivenöl, z. B. in Salaten) können ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Cholesterin-Zielwerte sein. Zum Braten sollen Sie nicht das kaltgepresste Olivenöl verwenden, sondern spezielles Olivenöl zum Braten. Beim Erhitzen von nicht geeigneten Olivenöl entstehen zahlreiche gesundheitsschädliche Substanzen. 

Ungesunde Ernährung

Reduziert werden sollten Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Diese befinden sich vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Käse, Sahne, Fleisch und Wurst.

Palmöl enthält sehr viele ungesunde gesättigte Fettsäuren, steht im Verdacht Krebs zu erzeugen und der Anbau von Ölpalmen schadet der Umwelt.

Außerdem erhöhen sogenannte Transfettsäuren das LDL-Cholesterin im Blut. Transfettsäuren werden industriell aus Ölen hergestellt und werden meist für die Zubereitung von Fast Food und Fertiggerichten verwendet.

Welche Lebensmittel helfen Blutfettwerte zu senken?
  • Lebensmittel mit einem eher geringen Fettgehalt, aber einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Viele Omega-3 Fettsäuren sind enthalten in Fisch und Meeresfrüchten wie Lachs, Makrele, Sardinen, Heringe und Thunfisch.
  • Ballaststoffreiche Produkte wie Haferflocken und Haferkleie, Hülsenfrüchte, Mandeln, Gemüse und Vollkornprodukte.
  • Fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch wie Hähnchenbrust und helles Fischfilet.